Thoughtworks Technology Radar Nr. 17 Blockchain zieht in die Unternehmen ein

Von Ulrike Ostler

Anbieter zum Thema

Blockchain, die Technologie, die der Kryptowährung „Bitcoin“ zugrunde liegt, findet steigende Akzeptanz, stellt die 17. Ausgabe des „Technology Radar“ der Softwareberatung Thoughtworks fest. Unternehmen nutzten zunehmend Blockchain-Lösungen für verteilte Konten und „Smart Contracts“, heißt es darin.

Solche Rechner werden vielfach für das Krypto-Mining genommen, einer der Vorraussetzungen für Kryptowährungen. Doch Währungen sind nur einer kleiner Bestandteil an Möglichkeiten, die Blockchain bietet.
Solche Rechner werden vielfach für das Krypto-Mining genommen, einer der Vorraussetzungen für Kryptowährungen. Doch Währungen sind nur einer kleiner Bestandteil an Möglichkeiten, die Blockchain bietet.
(Bild: / CC0)

Unternehmen nutzen zunehmend Blockchain-Lösungen für verteilte Konten und „Smart Contracts“. Diesen Trend hat die global tätige Softwareberatung ThoughtWorks in der 17. Ausgabe ihres Technology Radar aufgezeigt. Der Report, der zweimal jährlich erscheint, bewertet die neuesten Trends für Softwareentwicklung und Geschäftsstrategie.

Der Technology Radar, der auf Thoughtworks Beobachtungen, Gesprächen und Erfahrungen bei der Lösung komplexer geschäftlicher Herausforderungen seiner Kunden beruht, behandelt sowohl existente als auch neu aufkommende Technologien. Der Report nutzt einen visuellen Ansatz, um die Trends in vier Gruppen einzuteilen: Techniken, Plattformen, Tools sowie Programmiersprachen und Frameworks. Innerhalb dieser Gruppen wird jeder Trend mit einer Empfehlung versehen: „Hold“ für Technologien, von deren Verwendung vorerst abgeraten wird; „Assess“ für Technologien, die einer weiteren Evaluation bedürfen; „Trial“ für Technologien, die einsatzbereit sind und „Adopt“ für ausgereifte Technologien.

Das Vertrauen in Blockchain wächst

Trotz der Verwirrung rund um Kryptowährungen nutzen viele Thoughtworks-Kunden Blockchain-Lösungen für verteilte Konten und „Smart Contracts“. Die entsprechenden Verfahren böten eine Anzahl an Techniken und Programmiersprachen dafür. Der Technology Radar belegt, dass der Einsatz dieser Technologie einen höheren Reifegrad erreicht hat.

Rebecca Parsons, Chief Technology Officer bei Thoughtworks, sagt: „Deshalb fördern Unternehmen das Vertrauen ihrer Mitarbeiter in die Mechanismen, die Blockchain-Implementierungen zugrunde liegen. Viele Branchen haben deutliche Probleme mit Systemen, die auf verteiltem Vertrauen basieren. Wir gehen davon aus, dass die Blockchain-Technologie hier weiterhin Lösungen liefern wird.“ Es lockten die Aussicht auf Vorteile wie reduzierte Kosten, gesteigerte Transparenz und klare Verantwortlichkeiten. Laut Parsons gehen die Unternehmen sogar über Machbarkeitsstudien hinaus.

Mike Mason, Head of Technology, Office of the CTO bei Thoughtworks, betätigt das: „Blockchain-Technologien wie Ethereum werden auf immer interessantere Arten genutzt – als Grundlage für dezentrale Applikationen, die über Fintech und Kryptowährung hinausgehen.“ Er erläutert: „Die Technologie kann manipulationssichere Datensätze über eine Vielzahl von Datenpunkten entlang der Lieferkette erzeugen. Ob es darum geht, Arzneimittelfälschungen zu bekämpfen oder die Herstellungskette unserer Lebensmittel vom Erzeuger zum Verbraucher nachzuverfolgen – Blockchain gewinnt an Bedeutung im digitalen Ökosystem.“

Zu den weiteren Themen im Technology Radar gehören in dieser Ausgabe:

1. Open Source in China auf dem Vormarsch

Veränderungen in der politischen und gesellschaftlichen Haltung haben dazu geführt, dass große chinesische Unternehmen wie Alibaba und Baidu in schneller Folge Open Source Frameworks, Tools und Plattformen veröffentlichen. Angesichts der zahlreichen Software-Projekte im boomenden chinesischen Markt wird die Anzahl und Qualität von Open-Source-Projekten auf GitHub und anderen Open-Source-Plattformen steigen. Daher erwartet der Repeort, dass bedeutende Open-Source-Innovationen den Trend fortsetzen werden, README-Dateien zuerst auf Chinesisch und dann auf Englisch zu schreiben.

2. Cloud ist die neue Normalität

Die Public Cloud wird für viele Unternehmen zum neuen Standard; fallende Preise und steigende Leistungsfähigkeit der Systeme fördern diese Entwicklung. Die Anbieter von Cloud-Lösungen entwickeln über die Basisfunktionen hinaus Lösungen für spezifische Anforderungen. Deshalb nutzen Unternehmen zunehmend die Vorteile mehrerer Anbieter innerhalb einer Poly-Cloud-Strategie, bei der entsprechend einem Best-of-Breed-Modell verschiedene Anbieter unterschiedliche Arten von Workload verarbeiten.

3. Kubernetes als Mittel der Wahl für Container-Orchestrierung

Kubernetes ist auf dem Weg zum De-Facto-Standard als Betriebssystem für Container. Viele Cloud-Anbieter nutzen seine offene und modulare Architektur. Der Erfolg beruht auch auf dem wachsenden Ökosystem an Servicetools rund um Kubernetes. Der Einsatz von Kubernetes in zahlreichen Produkten macht es zur nächsten Abstraktions-Ebene nach Microservices und Containern. Dies zeigt, dass Entwickler moderne Software-Architekturen trotz der inhärenten Komplexität verteilter Systeme nutzen können.

Jetzt Newsletter abonnieren

Täglich die wichtigsten Infos zu Softwareentwicklung und DevOps

Mit Klick auf „Newsletter abonnieren“ erkläre ich mich mit der Verarbeitung und Nutzung meiner Daten gemäß Einwilligungserklärung (bitte aufklappen für Details) einverstanden und akzeptiere die Nutzungsbedingungen. Weitere Informationen finde ich in unserer Datenschutzerklärung.

Aufklappen für Details zu Ihrer Einwilligung

Hinweise

  • Im Januar 2018 werden Thoughtworks-Experten die Ergebnisse des Technology Radar in Köln vorstellen. Um Anmeldung wird gebeten.

(ID:45062459)