Synbiobeta sieht Potenzial Blockchain sorgt für Datensicherheit bei Zelltherapien
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Der US-Spezialist für synthetische Biologie Synbiobeta sieht in der Blockchain eine ideale Ergänzung moderner Zelltherapien. Speziell die Sicherheit aller dabei nötigen und entstehenden Informationen könnte davon deutlich profitieren.

Die Behandlung von Krebserkrankungen mit chimären Antigen-Rezeptor-T-Zellen (CAR-T) gilt aktuell als vielversprechender Therapieansatz. Allerdings ist das Verfahren hochkomplex und erfordert für einen verantwortungsbewussten Einsatz mehr als fundierte wissenschaftliche Erforschung.
Laut Synbiobeta sind Sicherheit und Übersicht über alle generierten Informationen wesentliche Herausforderungen bei der Zelltherapie. Da es sich im Zusammenhang mit den therapeutischen T-Zellen um besonders sensible und persönliche Daten handelt, hat eine Infrastruktur für die sichere und dennoch schnelle Verbreitung von Informationen hohe Bedeutung.
Blockchain als Basis
Synbiobeta sieht hierfür die Blockchain als geeignetes technologisches Mittel an. Das Konzept ist relativ einfach: Die Anwender speichern ihre Sequenzierungsdaten in einer mit der Blockchain verknüpften Datenbank, auf die nur sie allein Zugriff haben. Dritte, wie beispielsweise Pharmaunternehmen, können nur nach vorheriger Genehmigung auf die Daten zugreifen.
Dieses Prinzip birgt auch konkrete Vorteile für den Einsatz in der Zelltherapie: Speicherung, Wartung, Tracking und Sicherheit aller Informationen rund um CAR-T-Zellen bis hin zum jeweiligen Spender erfordern robuste, transparente und sichere Datensysteme, die alle Nuancen des gesamten Prozesses erfassen können. Dazu zählen beispielsweise die Bearbeitungsstrategie, die Identität eingeführter Veränderungen oder die Nachverfolgung des Transports der T-Zellen vom Spender zum Patientenbett. Sowohl Zellen als auch Daten durchlaufen dabei verschiedene Instanzen, wie etwa Patienten, Ärzte, Laborwissenschaftler, Logistikunternehmen, Lieferketten und Infusionszentren.
Störungen identifizieren, Daten schützen
Die Blockchain-Architektur bietet hierfür den passenden technologischen Unterbau. Zudem hilft die Technik unter anderem bei der Identifizierung von Produktionsstörungen, der sicheren Authentifizierung durch Gesundheitsdienstleister sowie der Bearbeitung von Schadensersatzansprüchen und Finanztransaktionen. Synbiobeta betont, dass die lückenlose Nachverfolgbarkeit für Transparenz in einem ansonsten verteilten und vielfältigen Prozess sorgen würde. Zudem erhalten Patienten die volle Kontrolle über ihre privaten Daten und können selbst entscheiden, wer darauf Zugriff hat und wie die Informationen genutzt werden.
Die Experten sind sich aber der Tatsache bewusst, dass die Blockchain im Gesundheitssektor noch eine Neuheit darstellt. Es existieren mehrere Start-ups, die sich mit der Sicherung von Genomdaten befassen – allgemein befinden sich die meisten Blockchain-Unternehmen im Healthcare-Bereich aber noch in der Pre-ICO-Phase („Initital Coin Offering“). Eine der wesentlichen Herausforderungen ist zudem, Menschen mit dem Hochladen ihrer Daten vertraut zu machen. Umso mehr Informationen zur Verfügung stehen, desto eher erzielen Wissenschaftler und Ärzte neue Entdeckungen auf Basis statistischer Verfahren. Weitere Hindernisse sind Bedenken der Anwender bezüglich Datenschutz und Ethik.
Synbiobeta sieht die Blockchain-Integration in Bereichen wie Genomanalyse oder CAR-T-Therapie daher noch als unterentwickelt und mit erheblichem Gegenwind konfrontiert an. Dennoch halten es die Experten nur für eine Frage der Zeit, bis die Blockchain einen wesentlichen Sicherheitsaspekt für Biotech-Unternehmen im Gesundheitssektor darstellen wird.
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