Deutsche Energie-Agentur Blockchain ist in der Energie­wirtschaft schon jetzt sinnvoll

Martin Hensel

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Der Einsatz von Blockchain-Technik wird in vielen Branchen diskutiert. Die Energiewirtschaft sieht laut der Deutschen Energie-Agentur (dena) schon jetzt Mehrwerte für Unternehmen und Verbraucher.

Laut der Deutschen Energie-Agentur (dena) ist Blockchain in der Energiewirtschaft schon jetzt ein Thema.
Laut der Deutschen Energie-Agentur (dena) ist Blockchain in der Energiewirtschaft schon jetzt ein Thema.
(Bild: dena)

Im Rahmen der Studie „Blockchain in der integrierten Energiewende“ hat die dena den Beitrag der Blockchain zur Energiewende anhand elf konkreter Anwendungsfälle untersucht. Sie stammen aus den energiewirtschaftlichen Kernbereichen Asset Management, Datenverwaltung, Marktkommunikation, Stromhandel und Finanzierung. Die Studie setzt bei der Betrachtung auf das Know-how von 16 Partnerunternehmen, zwei unabhängigen Gutachtern und neun Beratern aus Wissenschaft und Wirtschaft.

„Unsere Studie zeigt, dass die Blockchain besonders dann nützlich werden kann, wenn sie existierende Protokolle zum digitalen Informationsaustausch ergänzt. Sie verdeutlicht aber auch, dass für jede Anwendung eine Einzelfallanalyse erforderlich ist. Damit sich die Kerntechnologie weiterentwickeln und ihr Einsatz in der Energiewirtschaft ausgeweitet werden kann, müssen Politik und Wirtschaft dem Thema eindeutig mehr Aufmerksamkeit schenken“, fasst Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung, die Ergebnisse kurz zusammen.

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Erkenntnisse im Überblick

Die Studie zeigt unter anderem, das Blockchain über Automatisierungseffekte und Prozessoptimierungen zur Senkung von Betriebskosten beitragen und über ein gesteuertes Informationsmanagement Zusatznutzen generieren kann. Einen besonders großen ökonomischen Nutzen sehen die Experten etwa bei der Zertifizierung von Herkunftsnachweisen, der Anmeldung von Anlagen im Marktstammregister sowie bei Energiedienstleistungen für Gebäude und Industrieprozesse. Auch für Peer-to-Peer-Handel und Mieterstrom sei die Blockchain technologisch geeignet.

Generell sieht die Studie Blockchain noch in der Entwicklungsphase hin zur technischen Reife. Es werde aber mit Hochdruck an verbesserten Schnittstellen und ersten Standards gearbeitet, was die Skalierungsfähigkeit positiv beeinflussen soll. In Hinblick auf regulatorische Fragen der Anwendungsfälle stellen die Fachleute fest, dass ein Blockchain-Einsatz im Rahmen des Energierechts prinzipiell möglich ist, aber eine Einzelfallbewertung zwingend erfordert. Dabei gehe es unter anderem auch um das Datenschutz- und Datensicherheitsrecht.

Guter Einstiegszeitpunkt

Die Studienautoren betonen, dass derzeit für Unternehmen aus der Energiewirtschaft ein guter Startzeitpunkt sei, um Erfahrungen mit der Blockchain zu sammeln oder Pilotprojekte zu starten. Zudem steige der strategische Nutzen: Neben dem Initiatorvorteil am Markt könnten sich aus der Blockchain-Erprobung auch Synergieeffekte für andere Digitalprodukte und –dienstleistungen ergeben.

„Die Blockchain steht am Anfang ihrer Lernkurve. Technologische Weiterentwicklungen in den nächsten ein bis zwei Jahren werden die Transaktionsgeschwindigkeit der Blockchain erhöhen, ihre Interoperabilität und Anwendbarkeit verbessern, Energieverbräuche senken und so die Wettbewerbsfähigkeit stärken. Es ist ihr zuzutrauen, in den kommenden Jahren Aufgaben zu unterstützen, die weit über die bisher bekannten Anwendungsfälle hinausgehen“, meint Philipp Richard, Teamleiter für Digitalisierung von dena und Projektleiter der Studie.

Die vollständige Studie steht auf der dena-Website zum Download bereit.

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