Die Kryptowährungen neben Bitcoin Blockchain in der Medien-Distribution und bei Banken
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Decent startet auf der eigenen Kryptowährung (DCT) eine Blockchain-basierte Medien-Distributionsplattform, um, wie der Anbieter sagt, es mit Entertainment-Riesen aufzunehmen. Die Blockchain-basierte international Handelssystem “Digital Trade Chain” (DTC) hingegen von Deutsche Bank, HSBC, KBC, Natixis, Rabobank, Société Générale und Unicredit hingegen, setzen auf „Hyperledger“ und der „IBM Cloud“ auf.

Die Decent-Plattform, die Ende Juni an den Start ging, soll „mehr Transparenz und Fairness in die digitalen Medienindustrie“ bringen. Künstlern sollen mehr Freiheit und Kontrolle über das Eigentum und die Verbreitung ihrer Medien haben. Der Anbieter zieht dabei einen Vergleich zu Apple und Amazon.
Der Unterhaltungs- und Medienmarkt ist riesig, aber es bleibt sehr schwierig für Künstler. Decent schätzt, dass Schriftsteller etwa 30 bis 75 Prozent ihrer Einnahmen einbüßen, wenn sie ihre Bücher über Amazon veröffentlichen. Ebenso verliert ein Musiker rund 30 Prozent seiner Einnahmen, wenn er einen Titel über „iTunes“ verkauft.
Das Decent-Netzwerk erlaubt nun Künstlern jegliche Form von Medien, wie Texte, Musik, Videos, eBooks und Bilder, unabhängig von Dritten zu verbreiten. Außerdem sollen die Künstler die Schutzrechte und Preise selbst bestimmen können.
Prompte Zahlungen
Als einer der Blockchain-Vorteile wird immer wieder genannt, dass Zahlungen im Handelsverkehr unmittelbar geleistet werden und so keine Verzögerungen entstehen, Das ist auch bei dem Modell des Anbieters aus der Schweiz so. Die Gebühr für jede Transaktion wird und nahezu unmittelbar nach der Transaktion auf das Konto des Künstlers überwiesen. Künstler müssen nicht mehr monatelang darauf warten den Lohn für ihre Arbeit zu sehen. Um das Projekt zum Laufen zu bringen, werde das Netzwerk zum Zeitpunkt des Starts für Künstler und Konsumenten Netzwerk ein komplett kostenloser Service sein.
Matej Michalko , Decent-Gründer und CEO, führt aus: „Es gibt zu viel künstliche Komplexität und zu viele Hürden in der Industrie, die sowohl den Zugriff zum Markt als auch das Einkommen der Besitzer von Medien beeinträchtigen.
Es biete ein alternatives Modell, welches die Einnahmen direkt auf das Konto des Urhebers überweist und dabei Gebühren durch Dritte und Zwischenhändler eliminiert. Dies könnte einen hohen Betrag an Ausgaben in der globalen Medienverbreitungsindustrie freisetzen.
Es werde erwartet, dass die momentanen Ausgaben von 1,7 Billionen Dollar im Jahr 2016 auf mehr als 2 Billionen Dollar im Jahr 2019 wachsen werden. Außer Decent wollen auch diverse Wettbewerber den Künstern Blockchain-basierte Alternativen bieten, zum Beispiel mit SingularDTV.
Die Blockchain für Trade Finance
Die Digital Trade Chain (DTC) von insgesamt sieben Banken - Deutsche Bank, HSBC, KBC, Natixis, Rabobank, Société Générale und Unicredit – vertrauen einem bewährten Partner: IBM. Das Blockchain-basierte Handelssystem DTC adressiert insbesondere kleine und mittelständischen Unternehmen in Europa, um ihnen eine vereinfachte Möglichkeit zu bieten, am internationalen Handel teilzunehmen.
Denn gerade kleinere Unternehmen nutzen im Trade-Finance-Bereiche keine Warenakkreditive, um sich abzusichern, sondern liefern auf Rechnung. „In jedem Land werden nahezu 40 Prozent des Exporthandels basierend auf 100 Prozent Vorauszahlung abgewickelt und bezahlt“, sagte Roberto Mancone, Global Head Disruptive Technologies & Solutions im Chief Digital Office des Bereichs Private, Wealth & Commercial Clients (PW&CC) der Deutschen Bank, bei der Gründung im Januar dieses Jahres.
DTC wurde gegründet, nachdem die sieben Banken eine Einverständniserklärung (Memorandum of Understanding) unterzeichnet hatten, in dem sie übereinkamen, eine Blockchain-Plattform für den internationalen Finanzhandel zu entwickeln und zu vermarkten. Zunächst wollen sich die Banken darauf konzentrieren, in sieben europäischen Ländern eine „kritische Masse“ aufzubauen. KBC fokussiert sich hier auf Belgien und Luxemburg, Natixis und Société Générale auf Frankreich, die Deutsche Bank und die Unicredit auf Deutschland, wobei letztere auch noch für Italien zuständig ist. Die Niederlande hat die Rabobank im Blick und das Vereinigte Königreich die HSBC.
KBC hat zudem einen Vorläufer für die Produktentwicklung ins Rennen geschickt, eine prototypische Trade-Finance- und Supply-Chain-Anwendung. Die Plattform soll nun gegen Ende 2017 den produktiven Betrieb aufnehmen.
Hyperledger, vertraute Quellen und IBM
DTC läuft via Hyperledger in der IBM Cloud und verbindet alle Teilnehmer über das Internet und mobile Devices. Hyperledger ist ein Open-Source-Projekt. Es wird von der Linux Foundation koordiniert und erhält Unterstützung von Firmen wie Accenture, IBM und Intel. Beteiligt sind auch Deutsche Börse und London Stock Exchange und JP Morgan. IBM gewann die internationale Ausschreibung.
Das Verfahren verspricht kleinen und mittelständischen Unternehmen (SMEs) Transparenz und die Erfüllung ihrer und Rechenschaftspflicht bei ihren grenzüberschreitenden Transaktionen. Zudem soll die Plattform sowohl den Banken als auch den Kunden dabei helfen, neue Einnahmequellen zu erschließen, etwa indem neue Handelsverbindungen und -kontakte aufgezeigt werden. Denn der Bestellvorgang werde beschleunigt, die administrative Dokumentation deutlich reduziert, so die Banken.
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