Mehr Datenschutz, Sicherheit und einfachere Bürokratie erreichen Blockchain im Gesundheitswesen

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Die Blockchain ist längst auch im Gesundheitswesen angekommen, ist aber noch weit davon entfernt, zu einem Standard zu werden. Allerdings sollten sich Unternehmen, die im Gesundheitswesen tätig sind bereits jetzt mit der Technologie auseinandersetzen, denn die Blockchain spielt vor allem dort ihre Stärken aus, wo Daten transparent, sicher und verschlüsselt weitergegeben werden müssen.

Die Blockchain schickt sich an, zu einem Standard im Gesundheitswesen zu werden. Mittelfristig kann die Technologie hier ihre Stärken besonders gut ausspielen.
Die Blockchain schickt sich an, zu einem Standard im Gesundheitswesen zu werden. Mittelfristig kann die Technologie hier ihre Stärken besonders gut ausspielen.
(© lleowolfert - stock.adobe.com)

Im Gesundheitswesen werden bereits Daten digital gespeichert, allerdings in den meisten Fällen in Systemen, die nicht kompatibel zueinander sind, oder die keinen Austausch miteinander ermöglichen. Mit der Blockchain soll es ermöglicht werden, die Daten auszutauschen. Als Projekt „Zukunftswerkstatt“ hat das Bundesministerium für Gesundheit dazu aus 140 eingereichten Skizzen 20 Finalisten eingeladen, die ihre Projekte zum Thema Blockchain vorstellen.

Wenn Daten ausgetauscht werden, dann bietet die Blockchain verschiedene Vorteile, auf die wir nachfolgend eingehen. Ein wichtiger Bestandteil der Blockchain-Technologie im Gesundheitswesen sind eine moderne Infrastruktur, die bei den Beteiligten zur Verfügung stehen muss. Hierüber lassen sich medizinische Geräte vernetzen, Abrechnungen erstellen, sowie die Logistik und Lieferkette verbessern. Auch das Management von Gesundheitsdaten spielt in diesem Bereich eine wichtige Rolle.

Von der Blockchain profitieren Gesundheitswesen und Patienten

Bei der Einführung der Blockchain geht es im Gesundheitswesen in erster Linie darum die Sicherheit zu erhöhen und den Datenschutz zu verbessern. Neben den Möglichkeiten der Blockchain für Ärzte, Behörden und Patienten, kann auch das Zusammenspiel des Datenflusses zwischen Patienten und Krankenhäusern oder Dienstleistern im Gesundheitswesen deutlich verbessert werden. Überall, wo Informationen gespeichert und weitergegeben werden müssen, kann die Blockchain eine ideale Lösung sein. Auch wenn Unternehmen Daten von Patienten im Gesundheitswesen austauschen, spielt die Blockchain eine große Rolle, da hier der Datenschutz und die Sicherheit der Übermittlung verbessert werden.

Die Blockchain dezentralisiert Gesundheitsinformationen und steigert damit die Effizienz. Es ist keine zentrale Speicherung notwendig, da die Daten bei den einzelnen beteiligten Unternehmen und Personen dezentralisiert gespeichert werden. Das ist einer der größten Vorteile der Blockchain, parallel zur Sicherheit vor Manipulationen, der Verschlüsselung und der ständigen Kontrolle und Transparenz aller Daten.

Forschung und Dienstleister im Gesundheitswesen

Dazu kommen Funktionen, die auch in der Wirtschaft funktionieren: Blockchain-gestützte Verträge als Form von Smart Contracts. Dadurch lassen sich klinische Ergebnisse und Vorgehensweisen umrechnen. Apotheken, Krankenhäuser und andere Lieferanten im Gesundheitswesen können Gesundheitsfürsorge für Verbraucher und untereinander einfacher und schneller abrechnen, gleichzeitig mit mehr Sicherheit und Transparenz. Die dazu notwendigen Daten lassen sich in diesem Zug gleich mit versenden. Sinnvoll ist das zum Beispiel auch für die Abrechnung mit den Krankenkassen.

Auch in der Forschung kann die Blockchain helfen. Wird der komplette Produktionszyklus von Medikamenten in der Blockchain abgewickelt, lassen sich alle Abläufe überwachen. Dazu zählen Produktion, Transport, Lagerung und Ausgabe an der Apotheke. Hersteller könnten kontrollieren, dass die Kühlkette eingehalten wurde, wenn das notwendig ist, und den Medikamenten einen QR-Code zuweisen. Diesen können wiederum Patienten dazu verwenden die Echtheit von Medikamenten zu verifizieren und gleichzeitig den Transport zu überprüfen.

In der Medikamenten-Forschung hilft die Blockchain dabei Einverständniserklärungen von Testern schneller und zuverlässiger einzuholen. Auch hier lassen sich Daten leichter zwischen den verschiedenen Beteiligten versenden.

Elektronisches Rezept per Blockchain

Ein Plan dabei ist die Schaffung eines neuen Rezeptes. Dieses wird in einer privaten Blockchain zwischen Arzt, Apotheken und den Gesundheitsbehörden übermittelt. Das Ziel soll sein, Rezepte schneller, einfacher, und vor allem sicher vor Manipulationen zu übermitteln. Das Blockchain-basierte Rezept trägt die Bezeichnung eBtM.

Auch in anderen Bereichen, wie bei Organspendelisten, kann die Blockchain wesentlich effektiver sein und vor allem vor Fälschungen schützen.

Patienteneinwilligungen sicher mit der Blockchain

Der Datenschutz im Gesundheitswesen kann dadurch verbessert werden, in dem Patienteneinwilligungen per Blockchain weitergegeben werden. Das ermöglicht die genaue Aufteilung wer, welche Informationen des Patienten erhalten soll, und was mit den einzelnen Daten geschieht. Der Patient behält dabei immer die Kontrolle über die Daten. Jeder Patient kann selbst entscheiden ob und welche Daten weitergegeben werden.

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Natürlich kann hier auch noch mehr erreicht werden. Unternehmen wie IBM bieten bereits Dienstleistungen an, über die komplette Patientenakten in der Blockchain gespeichert werden können. Auch hier profitieren alle Beteiligten von einer kompletten Transparenz und der hohen Sicherheit. Gleichzeitig wird die Über- und Weitergabe der Patientenakten deutlich erleichtert und Ärzte oder anderes medizinisches Personal erhalten alle relevanten Informationen in kürzester Zeit.

Durch die automatische Bereitstellung klinischer Daten, lassen sich diese aus verschiedenen Quellen aggregieren, replizieren und verteilen. Die Blockchain ermöglicht dabei eine größere Auditierbarkeit und Herkunftsverfolgung.

Krankschreibung mit der Blockchain

Ein weiteres Projekt befasst sich mit der Krankmeldung. Wenn ein Arzt eine Arbeits­unfähigkeits­bescheinigung (AU) ausstellt, muss der Patient diese per Post oder persönlich seinem Arbeitgeber übermitteln. Die Vorgehensweise ist also papierbasiert und aufwendig. Mit der digitalen AU auf Basis der Blockchain wird der Vorgang erleichtert und fälschungssicher gestaltet. Der Arzt kann die Bescheinigung verschlüsselt an den Patienten, die Krankenkasse und an den Arbeitgeber übermitteln. Der Patient behält die Kontrolle über seine AUs, und kann Berechtigungen selbständig erteilen.

Fazit

Die Blockchain ist aktuell noch weit davon entfernt, zu einem Standard im Gesundheitswesen zu werden. Allerdings sollten sich Unternehmen, die im Gesundheitswesen tätig sind bereits jetzt mit der Technologie auseinandersetzen. Die Blockchain spielt vor allem ihre Stärken aus, wo Daten transparent, sicher und verschlüsselt weitergegeben werden müssen. Hier ist das Gesundheitswesen besonders interessant, da in diesem Bereich noch besonders viele Abläufe mit komplett veralteten Technologien abgewickelt werden.

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