PayPal, Rechnungskauf, Klarna oder Stripe Bezahlsysteme in WooCommerce implementieren
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Wer als Online-Händler weder üppige Budgets noch langjährige technische Erfahrung besitzt, der sucht nach einer möglichst einfachen und zugänglichen Lösung. Mit der Kombination aus WordPress und WooCommerce scheint diese schnell gefunden. Doch wie sieht es mit einer soliden Zahlungsanbindung aus und welche Fallstricke gibt es?

Mit WordPress wurde bereits der Weg von einer spezialisierten Blog-Software hin zu einem generischen CMS vollzogen. Anfangs noch belächelt, hat es sich durch seine hohe Benutzerfreundlichkeit und nahezu unendliche Möglichkeiten der Individualisierung weltweit zum Standard etabliert.
Mit dem Plug-in WooCommerce soll die Erfolgsgeschichte nun im Bereich des E-Commerce fortgeführt werden. Erneut stehen Profis diesen Ambitionen kritisch gegenüber – ein WordPress-Plug-in als vollwertige Online-Shop-Lösung? Ja, denn die Erfolgsformel ist die gleiche. Was das Plug-in im Kern nicht leisten kann, wird in Form von Erweiterungen nachgeliefert.
WooCommerce – wie aus WordPress ein Online-Shop wird
Doch wie sieht es eigentlich mit Bezahlsystemen aus? Und warum sind die so wichtig? Die Corona-Pandemie hat das E-Commerce-Volumen stark vergrößert. Geschlossene Ladenlokale im regionalen Umfeld haben dem Onlineshopping unweigerlich zu mehr Popularität verholfen. Das daraus resultierende Klientel greift jedoch nicht freiwillig zu Maus statt Einkaufswagen. Umso wichtiger ist es, Hemmschwellen zu beseitigen und der grundsätzlichen Skepsis mit vertrauenswürdigen Maßnahmen zu begegnen.
Die großen Gewinner der Pandemie waren weniger die kleinen Online-Shops, sondern vor allem die ohnehin schon gut positionierten großen Marktplätze. So haben beispielsweise Amazon und Otto enorm profitiert. Kein Wunder. Denn wer einer neuen Technologie skeptisch gegenübersteht, vertraut – wenn überhaupt – eher auf das, was allgemein als „bekannt“ und „üblich“ gilt.
Beide Unternehmen haben in der Vergangenheit viel Geld in die Brand-Awareness investiert. Otto kann zudem auf eine jahrzehntelange Tradition der Marke zurückblicken – sowohl das Logo als auch der Otto-Katalog als Vorreiter des Online-Handels dürfte älteren Generationen sehr vertraut vorkommen.
Conversion-Rate mit Vertrauen und barrierefreiem Check-out steigern
Onlinehändler, die auf WooCommerce setzen, können den Mehrkampf des E-Commerce in diesen Disziplinen kaum für sich entscheiden. Umso wichtiger ist es, im Schlüsselmoment des Check-outs mit vertrauten Optionen zu punkten. Das Stöbern im Online-Shop absolviert ein Besucher ebenso leichtfüßig wie das Hinzufügen von Produkten zum Warenkorb.
Entscheidend ist der Prozess der finalen Kaufabwicklung. An diesem Punkt weichen Emotionen dem rationalen Denken. Gedanken wie „Brauche ich das wirklich?“ oder „Kann ich dem Händler vertrauen?“ entstehen dann, wenn der Kunde zur Kasse gebeten wird. Jede noch so kleine Hürde macht den Absprung wahrscheinlicher und reduziert die Conversion-Rate.
Eine Hürde entsteht nicht nur durch Skepsis, sondern auch durch komplizierte Prozesse. Mit jeder Eingabe weiterer Daten wird die Geduld des Käufers auf die Probe gestellt. Der Check-out-Prozess sollte so einfach wie möglich sein und zugleich das Vertrauen des Besuchers gewinnen. Sehen wir uns also an, mit welchen WooCommerce-Plug-ins dieses Ziel in greifbare Nähe rückt.
PayPal Express Check-out – perfekt für den optimalen Kaufabschluss
PayPal gilt als einer der wichtigsten und etabliertesten Zahlungsdienstleister weltweit. Im Windschatten von eBay gegründet, konnte sich PayPal schnell den Status als unkomplizierte und vertrauenswürdige Zahlungsmethode erarbeiten. Als Key-Feature, von dem auch Shop-Betreiber profitieren, gilt der PayPal Express Check-out.
Statt mühsam in jedem Shop die Rechnungs- und Lieferadresse eintragen oder ein Kundenkonto erstellen zu müssen, reicht der Klick auf einen Button. Der Kunde kann in wenigen Sekunden seinen Einkauf abschließen. Eine Zahlungsmethode, die in keinem Online-Shop fehlen sollte.
Für WooCommerce steht das Plug-in „PayPal Payments“ bereit. Zwar trüben hier auch ein paar schlechte Nutzerbewertungen den Gesamteindruck – in unserem Testbetrieb hatten wir mit der Erweiterung jedoch keine Probleme. Beruhigend ist auch, dass die Entwickler von WooCommerce auch für dieses Plug-in mitverantwortlich sind. Eine kontinuierliche Weiterentwicklung ist somit sichergestellt und der Funktionsumfang wird stetig ausgebaut.
„Kauf auf Rechnung“: Toll für den Kunden, aber für den Händler „Kauf auf Risiko“?
Der Kauf auf Rechnung ist besonders dann interessant, wenn ein Händler dem Kunden einen Vertrauensvorschuss geben möchte. Sämtliche Bedenken des Käufers lassen sich effektiv dadurch ausräumen, dass die Ware erst nach Erhalt und bei Gefallen bezahlt werden muss. Komfortabel für den Kunden – aber auch ein großes Risiko für den Händler. Denn Betrügern und Käufern mit schlechter Bonität stehen damit alle Türen offen.
Bei ausbleibender Bezahlung muss der Händler sämtliche Kosten für Mahnverfahren und Inkasso selbst tragen oder letztlich auf die Bezahlung verzichten. Wer trotzdem auf das bei Kunden beliebteste Zahlungsverfahren nicht verzichten möchte, kann den Rechnungskauf wie folgt einrichten:
Klarna – die risikofreie Variante für den Kauf auf Rechnung?
Sie möchten den Kauf auf Rechnung bereitstellen, ohne dabei das Risiko von Zahlungsausfällen zu tragen? In diesem Fall bietet sich eine Klarna-Einbindung an. Das schwedische Unternehmen hat sich nämlich auf den Rechnungskauf spezialisiert. Onlinehändler bezahlen das Auslagern des Zahlungsrisikos mit einer vergleichsweise hohen Transaktionsgebühr von über drei Prozent.
Dennoch erfreut sich Klarna auch in Deutschland zunehmend großer Beliebtheit. Die Akzeptanz bei Kunden wird beispielsweise durch eine Banklizenz gefördert. Das ermöglicht Klarna zusammen mit VISA die Herausgabe von Kreditkarten, mit denen auch im stationären Einzelhandel bezahlt werden kann. Hier lassen sich dann Ratenkauf und Zahlungsziele flexibel festlegen. All das sorgt letztlich dafür, dass Klarna zunehmend Marktanteile gewinnt.
Wer Klarna in seinen WooCommerce-Shop integrieren möchte, kann dies mit Hilfe des Plug-ins „Klarna Payments for WooCommerce“ tun. Einige negative Kundenbewertungen lassen jedoch auch hier darauf schließen, dass es bei Transaktionen gelegentlich zu technischen Problemen kommt. Scheinbar können Zahlungen in Einzelfällen nicht abgewickelt werden oder verzögern den Check-out-Prozess.
One for all? Stripe als Alternative
Wer sich ein breites Angebot unterschiedlicher Zahlungsmethoden wünscht, für den sind die Dienstleistungen von Stripe durchaus interessant. Grundsätzlich ist Stripe mit PayPal vergleichbar. Nachdem Sie einen Account angelegt, das Plug-in installiert und mit dem Account verknüpft haben, können Sie aus einer Vielzahl von Zahlungsmethoden wählen.
Dabei stehen nicht nur moderne Systeme wie Apple Pay oder Google Pay bereit. Selbst lokale Dienstleister wie Klarna oder das für den asiatischen Markt äußerst wichtige Alipay lassen sich mit wenigen Klicks anbinden. Sehr vielfältig sind auch die Konfigurationsmöglichkeiten für die Kreditkartenzahlung. Neben Visa, Mastercard, Maestro und American Express werden auf Wunsch sogar Union Pay, JCB, Discover und Diners Club akzeptiert.
Sie sehen schon: das Einrichten von Bezahlsystemen ist auch in WooCommerce mit relativ viel Aufwand verbunden. Einfacher geht das mit einem WooCommerce Hosting von der Hand, das speziell auf solche Anforderungen ausgerichtet ist. Denn gute Hoster stellen dabei in der Regel gleich entsprechend getestete Plug-ins für die Zahlungsabwicklung bereit, die sich mit wenigen Klicks installieren lassen.
* CMS-Experte Marc Hillebrand ist 31 Jahre alt und arbeitet bei DomainFactory. Der erfahrene Produkt Marketing Manager entwickelt nicht nur selbst gerne Webseiten, er kennt sich auch mit den gängigsten CMS und Programmiersprachen bestens aus. Sein Fachwissen gibt der versierte Content-Management-Profi gerne in hilfreichen Fach- und Ratgeberbeiträgen rund um WordPress-Hosting, WooCommerce & Co. weiter.
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