Regelmäßige Software-Pflege gegen Legacy-Applikationen Avision empfiehlt kleine statt großer Versionssprünge
Nahezu jedes Unternehmen, das selbst Anwendungen entwickelt, hat noch Legacy-Software im Gepäck. Mit kontinuierlicher Software-Pflege statt lang hinausgezögerter Updates ließe sich ein großer Berg an Problemen beseitigen, meint Avision.
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Früher war es üblich, den Code bestimmter Anwendungen nur dann anzupassen, wenn es wirklich notwendig war. In Zeiten agiler Anwendungen, stetiger Prozessanpassungen und flexibler Infrastrukturen funktioniert das aber nicht mehr. Regelmäßige Software-Pflege ist unentbehrlich, unterstreicht IT-Dienstleister Avision.
Wer darauf verzichtet, sehe sich am Ende mit einer unüberschaubare Anzahl von Bugfixes, Verbesserungen und Erweiterungen konfrontiert, die mühsam abgearbeitet werden müssten. Außerdem steige die Wahrscheinlichkeit, dass in der Zwischenzeit auch benötigte Middleware, Datenbanken und Programmiertools veraltet sind. Bei schlecht dokumentiertem Code bestehe desweiteren die Gefahr, dass Entwickler das Unternehmen verlassen.
Nadine Riederer, CEO bei Avision, warnt deshalb: „Unternehmen, die ihre Software lange nutzen möchten, müssen sie regelmäßig aktualisieren. Ansonsten droht ein Teufelskreis: Wurde eine Applikation zu lange nicht angefasst, schwindet die Notwendigkeit, sie zu modernisieren. Dann schreitet der Alterungsprozess weiter voran, und sie wird zur Legacy-Software, deren Nutzen abnimmt. Sie steht immer weiter unten auf der Agenda und wird zunehmend vernachlässigt.
Avision hat deshalb sechs Vorteile einer kontinuierlichen und inkrementellen Softwarepflege zusammengefasst:
1. Geringere Projektkosten: Der Code einer kontinuierlich betreuten Software ist immer aktuell. Unnötiger Ballast wird regelmäßig entfernt, etwa die Felder „BLZ“ und „Kontonummer“, die seit IBAN nicht mehr gebraucht werden. Zusätzliche Aufgaben und User- oder Abteilungsanforderungen lassen sich reibungslos innerhalb bestehender Projekte umsetzen. Sind zu viele Änderungen auf einmal nötig, muss ein komplett neues Projekt angelegt werden. Das bedeutet: mehr Organisation, mehr Arbeitsaufwand und höhere Kosten.
2. Höhere Entwickler-Effizienz: Der Aufwand für Entwickler, eine veraltete Software von Grund auf zu überarbeiten, ist gigantisch: sie müssen sich zuerst wieder mühselig einarbeiten. Das erfordert hohe Personalressourcen und treibt die Kosten übermäßig in die Höhe. Wurde die Software hingegen regelmäßig weiterentwickelt, tendiert die Einarbeitungszeit gegen Null.
3. Bessere Anwender-Akzeptanz: Anwender akzeptieren kleinere Anpassungen einer Applikation eher, weil die Lernkurve gering bleibt. Große Änderungssprünge hingegen, etwa mit radikal überarbeiteten Benutzeroberflächen oder einer großen Anzahl neuer Features, können User schnell überfordern. Dann sinkt nicht nur die Akzeptanz: im Extremfall sind sogar Schulungen notwendig, die Kosten verursachen und den Anwendungsprozess verzögern.
4. Vereinfachte Wissensübergabe: Bei Software, die längere Zeit nicht angefasst wurde, kommt es vor, dass sie in einer Sprache oder einem Programmierstil entwickelt wurde, die nicht mehr aktuell sind. Wenn deren Entwickler die Firma inzwischen aber verlassen haben, ist das Programmier-Know-how nicht mehr verfügbar und muss aufwändig rekonstruiert werden – vor allem dann, wenn der Code schlecht dokumentiert wurde. Eine gut dokumentierte, regelmäßig gepflegte Software mit kurzen Versionsabständen macht es ausscheidenden Mitarbeitern dagegen leichter, ihr Know-how an Nachfolger weiterzugeben.
5. Geringerer Testaufwand: Kleinere Änderungen an der aktuellen Software lassen sich in der Regel schnell durch automatisierte Tests validieren. Das Testen umfangreicher Änderungen hingegen ist mit einem wesentlich höheren Aufwand verbunden. Es kommt auch vor, dass alte Software-Fehler gar nicht erst entdeckt werden und so die Leistungsfähigkeit der Lösung dauerhaft beeinträchtigen.
6. Weniger Sicherheitslücken: Jeder Smartphone-Benutzer weiß heute, dass Sicherheitslücken schnell geschlossen werden müssen. Bei Unternehmenssoftware ist es genauso. Erschwerend ist allerdings, dass hier oft kritische und vertrauliche Daten gespeichert werden, entweder Personen-, Konstruktions- oder Angebotsdaten, die für Cyberkriminelle besonders wertvoll sind.
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