Universelle Windows-Plattform aktiv nutzen Apps zu Windows 10 und UWP portieren

Autor / Redakteur: Thomas Joos / Stephan Augsten |

App-Entwickler können bestehende Desktop-Anwendungen auch unter Windows 10 lauffähig machen. Wählt man beim Portieren die Universelle Windows-Plattform, funktioniert die App auf allen Windows-10-Geräten.

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Der Desktop App Converter ist über den Microsoft Store erhältlich und erlaubt es, ältere Desktop-Anwendungen auf Windows 10 auszurichten.
Der Desktop App Converter ist über den Microsoft Store erhältlich und erlaubt es, ältere Desktop-Anwendungen auf Windows 10 auszurichten.
(Bild: Microsoft)

Um Desktop-Applikationen zu Windows 10 zu portieren, können Entwickler die App entweder auf dem Desktop-Standard belassen oder zu UWP portieren. Der Vorteil bei der Portierung zu UWP besteht darin, dass die App auf allen Windows 10-Geräten funktioniert, auch auf der Xbox oder Tablets.

Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass sich die Apps über den Windows-Store verteilen lassen. Microsoft zeigt auf der Seite „Integrieren Sie Ihre App in Windows 10 (Desktop-Brücke)“ Möglichkeiten, um vorhandene Apps schnell und einfach unter Windows 10 zur Verfügung zu stellen und dabei die Funktionen des neuen Betriebssystems zu verwenden.

Desktop-Brücke nutzen

Bei der Desktop-zu-UWP-Brücke steht vor allem der Zugriff der Desktop-Anwendungen auf die UWP-APIs im Fokus. Durch die Erstellung eines Windows-App-Paketes wird die App zusätzlich mit den neuen Funktionen in Windows 10 integriert. Das ermöglicht es, auf dieselben Funktionen wie UWP-Apps zuzugreifen, also Live-Kacheln und Benachrichtigungen.

Ansonsten bleibt die Anwendung bei Verwendung der Desktop-Brücke vollkommen unverändert. Die Applikation lässt sich also auch weiterhin mit den Windows-Versionen nutzen, zu denen sie vorher bereits kompatibel war. Erst wenn die App erkennt, dass sie auf einer Windows-10-Plattform läuft, nutzt sie die UWP-APIs und deren Funktionen.

Durch die Integration in ein UWP-Paket kann die App über den Store vertrieben werden und lässt sich auch über den Store aktualisieren sowie lizenzieren. Auch In-App-Käufe sind über diesen Weg möglich.

App für die Unterstützung von UWP vorbereiten

Damit die Desktop-Anwendung die UWP-Unterstützung nutzen kann, muss sie entsprechend vorbereitet werden. Nur für kompatible Desktop-Apps lassen sich UWP-Pakete erstellen. In einem UWP-Dokument gibt Microsoft gibt Hinweise darauf, welche Änderungen vorgenommen werden müssen. Die wichtigste Grundbedingung für die Erstellung des UWP-Paketes besteht darin, dass die App mindestens .NET 4.6.1 unterstützen muss. Ältere Versionen lassen sich nicht nutzen.

Außerdem muss die Desktop-App mit einem interaktiven Benutzer ausgeführt werden. Erfordert die Installation erhöhte Rechte, kann die App nicht über ein UWP-Paket zur Verfügung gestellt werden. Das liegt daran, dass die Installation über den Windows-Store erfolgen muss, damit sich das Paket erstellen lässt. Das bedeutet nicht, dass die App auch über den Store vertrieben wird. Es ist aber eine Voraussetzung, dass dies theoretisch möglich wäre.

Weitere Hinweise darauf, was notwendig ist, zeigt Microsoft auf der Seite „Vorbereiten der Verpackung einer App (Desktop-Brücke)“.

Desktop App Converter nutzen

Kompatible Apps können mit dem Desktop App Konverter zu einem UWP-Paket erweitert werden. Der Konverter fasst die App aber nicht weiter an, sondern fügt die UWP-APIs und deren Funktionen zur App hinzu. Neben der Erstellung des Windows-App-Paket werden noch einige notwendige Aufgaben durchgeführt, damit die App optimal mit Windows 10 funktioniert. Die Installation kann auch über die PowerShell mit dem CMDlet „Add-AppxPackage“ durchgeführt werden.

Der Konverter selbst muss auf Rechnern mit Windows 10 installiert und gestartet werden. Außerdem muss der Rechner die hardwaregestützte Virtualisierung unterstützen. Zusätzlich wird auf dem Rechner noch das Windows Software Development Kit (SDK) für Windows 10 benötigt. Die Installation des Konverters muss mit administrativen Rechten erfolgen, das Vorgehen beschreibt Microsoft in der Hilfe zum Desktop App Converter (DAC).

Microsoft stellt einige Apps im Windows-Store zur Verfügung, mit denen sich Apps zu Windows 10 portieren lassen. Beispiele dafür sind das Registrieren des Preview-Handlers und der Miniaturansichten sowie das automatische Erstellen von Firewall-Regeln. Auch Dateizuordnungen lassen sich auf diesem Weg erstellen. Zertifikate können dadurch ebenfalls zur App hinzugefügt werden. Die Vorgehensweise dazu zeigt Microsoft in einem Desktop-Bridge-Video der Microsoft Virtual Academy.

Pakete erstellen

Um Pakete zu erstellen, wird die ausführbare Datei des Konverters in der Befehlszeile verwendet. Ein Befehl, um für eine MSI-Datei ein Paket zu erstellen, sieht zum Beispiel folgendermaßen aus:

DesktopAppConverter.exe -Installer C:\Installer\MyAppSetup.msi -Destination C:\Output\MyApp -PackageName "MyApp" -Publisher "CN=MyPublisher" -Version 0.0.0.1

Auch ausführbare Dateien lassen sich verwenden:

DesktopAppConverter.exe -Installer C:\Installer\MyAppSetup.exe -InstallerArguments "/S" -Destination C:\Output\MyApp -PackageName "MyApp" -Publisher "CN=MyPublisher" -Version 0.0.0.1

Soll eine App signiert werden, damit sie auch im Windows-Store funktioniert, kann ebenfalls der DACH verwendet werden:

DesktopAppConverter.exe -Installer C:\Installer\MyAppSetup.exe -InstallerArguments "/S" -Destination C:\Output\MyApp -PackageName "MyApp" -Publisher "CN=MyPublisher" -Version 0.0.0.1 -MakeAppx -Sign -Verbose -Verify

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