Der Paketmanager WinGet CLI im Überblick Apps per Windows Package Manager installieren

Autor / Redakteur: Thomas Joos / Stephan Augsten |

Mit dem Windows Package Manager lassen sich Programme über die Windows-Befehlszeile ähnlich installieren wie unter Linux. Der neue Winget-Befehl hilft dabei, Programme aus den angebundenen Quellen zu finden und zu installieren.

Anbieter zum Thema

Mit winget.exe kann der Windows Package Manager genutzt werden.
Mit winget.exe kann der Windows Package Manager genutzt werden.
(Bild: Joos / Mircosoft)

Mit dem Windows-Paketmanager (Windows Package Manager) lassen sich Programme in Windows 10 ab Version 1709 skriptbasiert, per Gruppenrichtlinie, manuell oder auf anderen Wegen bequem installieren. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um eine Reihe von Tools, die dabei helfen, den Prozess der Bereitstellung von Software auf Computern zu automatisieren.

Viele Entwickler sehnten sich jahrelang nach einem Paketmanager für Windows. Mit dem Windows Package Manager stellt Microsoft jetzt eine Preview bereit, das als Open-Source-Projekt microsoft/winget-cli bei GitHub zur Verfügung steht.

Der Umgang mit dem Windows Package Manager entspricht weitestgehend der Vorgehensweise bei anderen Paketmanager unter GNU/Linux-Systemen. Die Verwendung des Windows Package Managers erfolgt daher in der Befehlszeile, PowerShell oder im neuen Windows-Terminal. Mit „winget install firefox“ kann zum Beispiel Firefox mit verschiedenen Optionen und Tools auf PCs verteilt werden. Die Befehle sind bewusst einfach gehalten und lassen sich in Skripte zusammenfassen.

Der neue Windows-Paketmanager richtet sich vor allem an versierte Anwender, Administratoren oder Entwickler, die mit der Befehlszeile häufiger arbeiten, um Tools und Anwendungen zu installieren. Wer eine grafische Oberfläche für das Tool sucht, findet im Internet bereits einige kostenlose Tools, allerdings lässt sich über deren Sinn streiten, da die Syntax des Windows Package Managers wirklich sehr einfach ist.

Der Windows Package Manager wird über den App-Installer in Windows bereitgestellt, mit dem sich auch andere Pakete installieren lassen. Der App-Installer steht für Entwickler oder Windows Insider auch im App-Store von Windows zur Verfügung. Alternativ kann der Windows Package Manager auch über GitHub bezogen werden.

Mit Winget Programme installieren

Mit winget.exe kann der Windows Package Manager genutzt werden.
Mit winget.exe kann der Windows Package Manager genutzt werden.
(Bild: Joos / Mircosoft)

Mit dem Windows Package Manager (winget.exe) können in Windows endlich Programme genauso einfach gesucht und installiert werden, wie seit Jahren auf Linux-Rechnern. Der Package Manager arbeitet unabhängig von Lösungen wie Chocolatey oder OneGet, die schon länger in der PowerShell und Befehlszeile eingebunden werden können.

Windows Package Manager und Windows Terminal arbeiten zusammen und sind auch für Entwickler eine optimale Ergänzung, um in Windows über die Befehlszeile und PowerShell Verwaltungsaufgaben durchzuführen, oder Programme zu installieren. In einer Konsole können mit den Tools also Programme installiert und gleichzeitig Einstellungen in Windows vorgenommen werden.

Nach der Installation von Windows Package Manager lassen sich mit dem Tool „winget.exe“ Anwendungen suchen und die gewünschte Version installieren. Standardmäßig installiert Windows Package Manager die neuste Version des entsprechenden Programmes.

Mit kurzen Befehlen wie „winget install terminal“, „winget install powershell“ oder „winget install powertoys“ können auch Microsoft-Tools wesentlich einfacher installiert werden, als mit Standardmitteln. Die Programme binden sich durch die Installation mit dem Windows Package Manager auf dem gleichen Weg in Windows ein, wie bei einer herkömmlichen Installation. Auch Verknüpfungen im Startmenü oder den Desktops werden automatisch angelegt.

Installieren von Programmen mit dem Windows Package Manager.
Installieren von Programmen mit dem Windows Package Manager.
(Bild: Joos / Mircosoft)

Sie können mit dem Windows Package Manager jede Anwendung mit einem gültigen Manifest installieren. Winget.exe ist so vorkonfiguriert, dass der Package Manager auf das Repository der Microsoft-Community verweist. Hier wird Microsoft natürlich noch erweitern und weitere Quellen hinzufügen.

Die Installationsdateien der Programme werden wiederum direkt vom Hersteller des zu installierenden Programmes geladen. Während der Installation lassen sich keine Optionen auswählen, das jeweilige Programm installiert der Windows Package Manager mit den vorgegebenen Standardoptionen.

Anzeigen von Programmen und Informationen von Programmen mit dem Windows Package Manager.
Anzeigen von Programmen und Informationen von Programmen mit dem Windows Package Manager.
(Bild: Joos / Mircosoft)

Mit Winget.exe können auch Skripte erstellt werden, die mehrere Programme auf einmal installieren. Mit dem „Winget search“ kann nach bestimmten Paketen gesucht werden, „Winget show“ zeigt spezifische Informationen zu einem Paket bzw. zu den gefundenen Paketen an. In der Package-Manager-Dokumentation und auf GitHub sind weitere Informationen zu finden. Auch eigene Quellen können hinzugefügt werden. Dazu steht der Befehl „winget source (add/list/update/remove/reset)“ zur Verfügung.

Fazit

Der Windows Package Manager bietet endlich die Möglichkeit auch in Windows einen Paketmanager zu nutzen. Derzeit ist das Tool noch in einem frühen Entwicklungszustand. Microsoft will bis zum Mai 2021 die Version 1.0 zur Verfügung stellen und bis dahin ständig neue Versionen bereitstellen, die auch mehr Programme installieren und mehr Quellen anbinden können. Derzeit wird der Windows Package Manager noch als Preview zur Verfügung gestellt.

Für Entwickler ist Windows Package Manager ein wertvolles Tool, um Anwendungen schnell und einfach zur Verfügung zu stellen. Über Skripte können auch mehrere Tools auf einmal schnell und einfach installiert werden. Es lohnt sich den Windows Package Manager zu testen und unter Umständen auch sicherzustellen, dass die eigenen Programme mit dem Windows Package Manager installiert werden können. Dadurch lassen sich Programme schneller bereitstellen und Anwender müssen nur einen Befehl in Windows ausführen, um das gewünschte Programm zu installieren.

(ID:46654996)