Zero Cost Transformation erklärt Altsoftware kostenneutral modernisieren – geht das?
Software-Modernisierung ist zwangsläufig mit Kosten verbunden, doch diese müssen nicht unbedingt ausufern. IT-Dienstleister Avision erläutert das Prinzip der Zero Cost Transformation – und ob dieses Versprechen sich wirklich halten lässt.
Anbieter zum Thema

Setzt ein Unternehmen eine Legacy-Anwendung ein, dann sollte deren Wartung bereits im Budgetplan festgehalten sein. Genau hier setzt das Prinzip der Zero Cost Transformation an, wie Software-Revival-Spezialist Avision erläutert: Ein IT-Dienstleister übernimmt für einen gewissen Zeitraum die Wartung, modernisiert gleichzeitig die Software und erhält dafür den Budgetbetrag als jährliche Festpauschale.
Das Modell vertraut darauf, dass der Dienstleister eine Software in der Regel effizienter warten kann als das Unternehmen selbst. Durch die Modernisierung wird die Software gleichzeitig wartungsärmer, so dass die Pflege im Laufe der Zeit weniger Aufwand erzeugt, als durch die Pauschale abgegolten wird. Diese Differenz ist theoretisch groß genug, dass auch der IT-Dienstleister den notwendigen Gewinn erzielt.
Dieser Ansatz funktioniert laut Nadine Riederer, CEO von Avision, auch in der Praxis: „Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, können sie davon erheblich profitieren. Folgende Aspekte sind dabei besonders wichtig:
- Die Verträge müssen langfristig genug angelegt sein, damit der Dienstleister wirtschaftlich agieren kann. Ansonsten besteht die Gefahr, dass er aus ökonomischen Gründen die Qualität vernachlässigt und eine Modernisierung vornimmt, die nicht nachhaltig ist – beispielsweise, indem er Komponenten in der Altsoftware belässt, die kurz nach dem Ablauf seines Vertrags mit dem Unternehmen nicht mehr von ihrem Hersteller mit Support unterstützt werden.
- Für das Unternehmen lohnt sich Zero Cost Transformation nur, wenn es um eine Software geht, die einen großen Investitionsstau aufweist und deshalb hohe Wartungskosten verursacht. Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn sie immer noch fachliche Funktionalitäten enthält, die längst nicht mehr benötigt werden.
- Das Unternehmen und der IT-Dienstleister binden sich für eine längere Zeit fest aneinander. Das erfordert starkes gegenseitiges Vertrauen. Idealerweise vergibt das Unternehmen den Auftrag an einen Dienstleister, mit dem er schon längere Zeit erfolgreich zusammenarbeitet. Handelt es sich um einen neuen Partner, sollte das Unternehmen sich ausgiebig über ihn erkundigen und Referenzen einholen.
- Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Das Unternehmen sollte die Möglichkeit haben, konkrete Vorgaben zu machen und die Qualität der Arbeit zu überprüfen. Die Voraussetzung dafür ist aber, dass das Unternehmen selbst noch über Know-how-Träger für die Altsoftware verfügt, die in der Lage sind, die Arbeit des Dienstleisters fachmännisch zu beurteilen.
(ID:47956938)