Datenbankserver schneller, sicherer und stabiler betreiben 8 Tipps für SQL Server 2019 auf Windows Server 2019/2022
SQL Server 2019 ist ein verbreiteter Datenbankserver. Wir zeigen in diesem Beitrag acht Tipps, mit denen der Server schneller, stabiler und sicherer eingesetzt werden kann und deren Umsetzung auf jedem Datenbankserver mit SQL Server 2019 sinnvoll ist.
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Die Installation von SQL Server 2019 ist im Grunde genommen schnell abgeschlossen. Es gilt einiges zu beachten, und es lassen sich auch sehr viele Einstellungen im Rahmen der Installation ändern. Nach der Installation sind aber weitere Maßnahmen sinnvoll, um den Server auf einen stabilen Stand zu bringen. Wir zeigen nachfolgend acht schnell umsetzbare Tipps.
Tipp 1: Eigenschaften von Instanzen im SQL Server Management Studio anpassen
Viele Einstellungen für eine SQL-Server-Instanz können Sie im SQL Server Management Studio in den Eigenschaften der Instanz auf der linken Seite anpassen. Die Einstellungen sind über den Menüpunkt „Eigenschaften“ über das Kontextmenü des Eintrags zu finden. Nach der Installation sollten generell alle Einstellungen einer Instanz einmal durchgearbeitet werden.
Tipp 2: Arbeitsspeicher der Instanzen anpassen
Über das Kontextmenü einer Instanz auf der linken Seite im SQL Server Management Studio sind mit „Eigenschaften“ und dem Menüpunkt „Arbeitsspeicher“ wichtige Einstellungen bezüglich der Arbeitsspeichernutzung des Servers zu finden. Hier sollte bei „Maximaler Serverarbeitsspeicher in MB“ die maximale Anzahl des Arbeitsspeichers angegeben werden – abzüglich zwei Gigabyte für das Betriebssystem. Sind auf dem Server noch weitere Anwendungen aktiv, sollte für diese ebenfalls Speicherplatz abgezogen werden.
Tipp 3: Serverauthentifizierung und Anmeldeüberwachung nach der Installation anpassen
Über den Menüpunkt „Sicherheit“ in den Eigenschaften einer Instanz im SQL Server Management Studio kann bei „Serverauthentifizierung“ festgelegt werden, ob „Windows-Authentifizierungsmodus“ oder „SQL Server- und Windows-Authentifizierungsmodus“ zum Einsatz kommen soll.
Bei „Anmeldeüberwachung“ ist standardmäßig nur die Überwachung fehlerhafter Anmeldungen aktiviert. Auf sicheren Servern ist es unter Umständen sinnvoll, auch erfolgreiche Anmeldungen zu überwachen. Das geht allerdings auch zu Lasten der Serverleistung. Daher sollten die Einstellungen gut durchdacht und unter Beobachtung aktiviert werden.
Tipp 4: Erweiterte Einstellungen anpassen – Kostenschwellenwert für Parallelität
Über den Menüpunkt „Erweitert“ lassen sich Optionen für SQL Server 2019 vornehmen, die für alle Instanzen gelten und vor allem die Leistung betreffen. Interessant ist hier der Menüpunkt „Parallelität“. Bei der Einstellung „Kostenschwellenwert für Parallelität“ wird gesteuert, wann der Server mit parallelen Plänen arbeiten soll. Das kann schnell zu einem Overhead führen, wenn zu viele parallele Aktionen durchgeführt werden.
Bei Datawarehouses und größeren Umgebungen ist es sinnvoll, diesen Schwellenwert deutlich zu erhöhen, damit der Server nicht zu viel parallele Aktionen durchführt. Anstatt des Wertes 5 kann hier der Wert 40 empfehlenswert sein. Mehr zu diesem Wert ist auf der Seite „Konfigurieren der Serverkonfigurationsoption Kostenschwellenwert für Parallelität“ zu finden. In vielen Umgebungen ist es sinnvoll, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Bei „Max-Grad an Parallelität“ sollte die Anzahl an CPU-Kernen gewählt werden, die der Server dazu nutzen soll. Wenn auf einem Server nur SQL Server zum Einsatz kommt, kann hier die maximale Anzahl der Kerne eingetragen werden. Generell sollte der Wert aber nicht die Anzahl 8 übersteigen, da ansonsten der Verwaltungsoverhead zu groß wird.
Tipp 5: SQL Server-Protokolle anpassen
Über das Kontextmenü von „Verwaltung\SQL Server-Protokolle“ steht der Menüpunkt „Konfigurieren“ zur Verfügung. Hier kann eingestellt werden, dass der Server die Anzahl der Fehlerprotokolldateien beschränken soll. Die Option ist standardmäßig nicht aktiv, und der Standardwert ist auf 6 eingestellt. Es kann sinnvoll sein, die Option zu aktivieren und gleichzeitig den Wert auf „25-50“ zu setzen. An dieser Stelle können Sie auch gleich die Größe der Protokolldateien definieren.
Tipp 6: Jeden Tag eine neue Protokolldatei für Fehler – sp_cycle_errorlog
Wenn Sie über den SQL Server Agent im SQL Server Management Studio eine automatisierte Aufgabe hinterlegen und täglich die Prozedur „sp_cycle_errorlog“ ausführen, erstellt der SQL-Server jeden Tag eine neue Protokolldatei für Fehler. Neben dem SQL Server Agent kann die Prozedur auch selbst als Abfrage ausgeführt werden:
EXEC sp_cycle_errorlog ;
GO
Besser ist natürlich das automatisierte Ausführen der Prozedur über den SQL Server Agent als Auftrag.
Tipp 7: Resource Governor nutzen
Im SQL Server Management Studio können Sie über das Kontextmenü von „Resource Governor“ die Eigenschaften der Ressourcensteuerung aufrufen. Hier können Sie festlegen, wie viele Ressourcen einzelne Abfragen nutzen dürfen. Bei „Arbeitsauslastungsgruppen für Ressourcenpool“ ist bei „Arbeitsspeicherzuweisung“ der Wert „25 Prozent“ definiert. Erhöhen Sie den Wert, kann die Leistung bei kleineren Systemen deutlich verbessert werden, da einzelne Abfragen dann auch mehr Leistung eines Servers abrufen dürfen. Werte bis zu über 90 Prozent sind auf kleineren Servern daher durchaus sinnvoll. Allerdings müssen Sie hier aufpassen, dass dadurch nicht ein Server lahmgelegt wird, weil eine Abfrage zu viele Ressourcen verbraucht.
Tipp 8: Filtern von Objekten im Objekt-Explorer
Wenn viele Objekte auf einem Server vorhanden sind, kann es sinnvoll sein, über das Kontextmenü mit „Filter\Filtereinstellungen“ einen Filter zu setzen, der die Ansicht steuert.
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