Zum Erfolg mit „Modern Apps“ – ein Leitfaden 7 Aspekte für moderne Anwendungen

Von Björn Brundert *

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Durch die Corona-Krise ist vielen Unternehmen klar geworden, dass sie flexibel und agil sein müssen. Technologisches Know-how und moderne Apps sind dabei essenziell, um sich schnell anpassen und für die Zukunft erfolgreich in Stellung bringen zu können.

Um eine Anwendung zum Erfolg zu führen, sind verschiedene Aspekte zu berücksichtigen.
Um eine Anwendung zum Erfolg zu führen, sind verschiedene Aspekte zu berücksichtigen.
(Bild: geralt / Pixabay)

Der Wettbewerb der Unternehmen untereinander wird in einer globalen Welt immer größer und es wird immer wichtiger, sich an den Wünschen und Bedürfnissen der Kunden zu orientieren, denn: die Kunden sichern die Existenz der Unternehmen. Kundenwünsche werden im Zuge der Digitalisierung immer anspruchsvoller, weshalb es für Unternehmen enorm wichtig ist, in moderne Technik zu investieren, um dem Kunden das bieten zu können, was er möchte.

Gleiches gilt übrigens nicht nur beim Kontakt mit Endkunden sondern auch für die Zusammenarbeit mit Geschäftspartnern. Hier kann z.B. der automatisierte Austausch von Daten über standardisierte Schnittstellen (z.B. Lagerbestände, stundenaktuelle Lieferzeiten, Forecasting, etc.) ein differenzierendes Merkmal eines Lieferanten sein. Technologie und moderne Apps (nicht nur die auf dem Smartphone) ermöglichen eine völlig neue Innovationsgeschwindigkeit – überall.

Eine Studie von VMware und Vanson Bourne hat sich mit dem Sachverhalt beschäftigt. Sie ist der Frage auf den Grund gegangen, inwiefern technologisches Wissen und moderne Apps dazu beitragen, Unternehmen erfolgreicher und zukunftssicherer zu machen.

Es zeigte sich: Sowohl die Kundenzufriedenheit als auch der Erfolg des Unternehmens werden erheblich durch das technologische Wissen von Mitarbeitern, aber auch von Führungskräften, beeinflusst. Über drei Viertel der Befragten in Deutschland geben an, dass Unternehmen ohne moderne Anwendungen ihren Kunden kein hervorragendes Nutzererlebnis bieten können. Damit führt für Unternehmen kein Weg an modernen Apps vorbei, die schnell, zuverlässig und sicher bereitgestellt werden müssen.

Ein zweiter wichtiger Faktor ist die technologische Expertise der Führungskräfte. Denn auch hier zeigt die Studie eine spannende Erkenntnis: nach Einschätzung der Befragten können Unternehmen, die in ihrem Management-Team Führungspersönlichkeiten mit Erfahrung in der App- und Softwareentwicklung haben, die digitale Transformation erheblich vorantreiben. Außerdem hilft es Unternehmen ihre Innovationskraft zu steigern sowie den Unternehmenserfolg und die bereits angesprochenen Kundenerfahrungen positiv zu beeinflussen.

Was gilt es zu beachten?

All diese Aspekte klingen theoretisch gut, doch praktisch handelt es sich um einen komplexen Prozess, sowohl für die IT-Teams als auch für die Entwickler. Sieben grundlegende Fragen bilden einen Leitfaden, dem Unternehmen sich stellen sollten:

1. Wo liegen die Prioritäten und Schwerpunkte des (digitalen) Geschäfts?

Es ist wichtig, dass IT-Teams und Entwickler die verschiedenen Geschäftsbereiche wie ein Service Provider bedienen. Die eigene Infrastruktur ist kein Selbstzweck, sondern kann erheblich zur Differenzierung des Unternehmens beitragen. Aus diesem Grund ist es enorm wichtig, dass die Unternehmens-IT ihre Herangehensweise überdenkt und die Bedürfnisse, Herausforderungen und Ziele der unterschiedlichen Geschäftsbereiche versteht und unterstützt.

Damit dies gelingt, ist wechselseitiger Austausch, enge Zusammenarbeit und eine gemeinsame Sprache wichtig, um auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen und letzten Endes gemeinsam das Ziel zu erreichen. Hierbei muss die bereitgestellte IT-Infrastruktur und Plattform auch als ein Produkt verstanden werden, das gemeinsam mit den internen Kunden kontinuierlich weiterentwickelt wird.

2. Welche Anwendungen werden benötigt?

Sind sich Geschäftsbereiche und IT einig, wo der Schwerpunkt liegt, kann definiert werden, welche Anwendungen benötigt und wie diese unterstützt werden. Bei dieser Entscheidung sollten sowohl die beteiligten Geschäftsbereiche als auch andere relevante Personen miteinbezogen werden.

Hier gibt es einen wichtigen Punkt zu beachten: Nicht jeder Entwickler ist in der Lage jederzeit an jeder Anwendung gleich effektiv mit zu entwickeln. Hierfür benötigt es ggf. Schulungen, um Programmiersprachen und Plattformen zu verstehen. Ausschlaggebend ist, dass die priorisierten Anwendungen den Anforderungen des Unternehmens entsprechen. Außerdem müssen sie zu den Fähigkeiten und Parametern der Entwickler und der Umgebung passen, in welcher sie arbeiten.

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Die richtige Balance zwischen notwendigen Freiheiten bei der Wahl der verwendeten Technologien und der Standardisierung von gewissen Abläufen zu finden ist eine kontinuierliche Herausforderung. Eine potenzielle Re-Priorisierung von Entwicklerteams geht natürlich schneller von Statten, wenn Plattformen, Abläufe und Methodiken unternehmensweit gewissen Grundsätzen folgen.

3. Welche Plattform ist die richtige?

Bei einer großen Vielfalt an Umgebungen und Anforderungen unterschiedlichster Applikationen ist die Suche nach der richtigen Plattform nicht die einzige Herausforderung. Ein großes Problem besteht darin, dass das Entwickeln und Verwalten von Anwendungen komplexer ist als je zuvor. IT und Entwickler müssen sich nicht nur mit bestehenden Anwendungen und zunehmend Cloud-native entwickelter Software im eigenen Rechenzentrum auseinandersetzen, sondern auch SaaS-Anwendungen und 3rd-Party Services in der Cloud integrieren.

An diesem Punkt ist es vorteilhaft, eine gemeinsame Basis für Entwickler, IT und die Geschäftsbereiche in Form einer Plattform zu schaffen, auf der „alle Dinge laufen“ – eine Plattform, die alle Anwendungen bereitstellen kann und es Entwicklern ermöglicht, die Zeit bis zur Produktionsreife zu verkürzen. Außerdem soll die Plattform den Geschäftswert steigern, die beste Umgebung für Entwickler schaffen und die IT dabei unterstützen, bestehende und neue Technologien über jede Cloud für jede Anwendung auf jedem Gerät mit intrinsischer Sicherheit effektiv zu verwalten.

Zusammengefasst: Unternehmen müssen dazu in der Lage sein, bessere Software schneller bereitzustellen, den Lebenszyklus moderner Apps zu automatisieren, Hindernisse für die Einführung von Kubernetes und Containern zu beseitigen und Kubernetes über Clouds hinweg zu betreiben. Mit Kubernetes im eigenen Werkzeugkasten kann sich die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens durch Konzentration auf differenzierende Anwendungen erhöhen.

4. Wo soll die Anwendung betrieben werden?

Die Frage nach dem „Wo“ lässt sich nicht so einfach und pauschal beantworten – sie gliedert sich sowohl in geschäftliche, rechtliche als auch technische Aspekte, wie gesetzliche Vorschriften, Compliance- oder Kundenanforderungen zur Speicherung der Daten. Eine weitere Frage ist die nach der Datenhoheit, die von Land zu Land unterschiedlich bewertet wird.

Unternehmen verfügen aus diesen Gründen meist über mehrere Umgebungen, und betreiben Anwendungen je nach spezifischer Anforderung dort, wo es die Möglichkeiten zulassen. Eine konsistente Plattform und ein konsistentes Betriebsmodell mit hohem Grad an Automatisierung hilft es Unternehmen auch bei sich ändernden Anforderungen nicht an Innovationsgeschwindigkeit zu verlieren.

5. Wie wird die Applikation den Usern zur Verfügung gestellt?

Mit dieser Frage beschäftigen sich IT und Entwickler oft erst dann, wenn die Grundlagen bzw. die Plattform bereits aufgesetzt sind. Dieser wichtige Punkt ist das Herzstück moderner Anwendungen – wird aber oft übersehen. Denn die Nutzerfreundlichkeit und die erwartete Anwendungserfahrung sind die mitunter relevantesten Aspekte.

Sind Kunden unzufrieden, wechseln sie erfahrungsgemäß zur Konkurrenz. Das lässt sich leicht mit Beispielen belegen, die wohl jeder schonmal erlebt hat: Findet man sich auf einer Website eines Onlineshops nicht zurecht, ist man froh um einen Chatbot, der seine Hilfe anbietet. Wird man hingegen auf der Website „alleine gelassen“ und findet keine Möglichkeit, nach Auskunft zu fragen, wird man diesen Onlineshop mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht nochmal besuchen.

Ein anderes Beispiel sind Apps für Lieferdienste: Bestellt man dort häufiger und die App merkt sich die Lieblingsrestaurants oder die Lieblingsgerichte, bestellt man gerne über diese App – es geht schnell und ist unkompliziert, denn man hat das Gefühl, die App kennt die eigenen Vorlieben. Es spielt keine Rolle, ob es sich um Kunden, Mitarbeiter oder andere Stakeholder handelt - die Time-to-Value einer Anwendung wird erst deutlich, wenn sie in den Händen des Users liegt.

Verbesserte Funktionalität der eigenen Applikationen, das Hinzufügen neuer Nutzererfahrungen, die Reaktion auf veränderte Marktgegebenheiten – all dies bringt erst Mehrwerte, wenn es auch tatsächlich für den Anwender verfügbar sind. Innovationen sollten Nutzern daher so früh wie möglich zur Verfügung gestellt werden – und nicht Wochen oder gar Monate auf ein Release warten. Aus diesem Grund muss die automatisierte und sehr regelmäßige Bereitstellung von Applikationen und neuen Releases eine zentrale Rolle bei der Planung einnehmen.

6. Wie kann für Sicherheit gesorgt werden?

Die IT-Sicherheit muss an oberster Stelle stehen, sowohl für Apps, Daten als auch die Infrastruktur. Cyberkriminalität ist für Unternehmen eine enorme Bedrohung und Cyberangriffe werden immer ausgefeilter und komplexer. Daher müssen auch Gegenmaßnahmen aufgerüstet werden.

Die Lösung? Cyber-Hygiene und Ende-zu-Ende-Sicherheit, die Anwendungen, Workloads, Endpunkte und Infrastruktur abdeckt. Nur durch intrinsische Sicherheit auf Infrastruktur- bzw. Plattformebene aber auch während des gesamten Applikationslebenszyklus kann dafür gesorgt werden, dass die Anwendungen sicher sind, wo auch immer sie laufen.

7. Wie sollen Verwaltung und Management aussehen?

Die IT-Teams müssen dazu in der Lage sein, die komplexe Umgebung zu kontrollieren und alle Anwendungen, unabhängig von ihrem Einsatzort, zu verwalten. Dieser Prozess muss auch funktionieren, wenn das Team oder das komplette Unternehmen unter enormem Druck steht oder remote arbeitet, wie es in diesem Jahr der Fall war. Die Lösung ist eine vereinfachte Infrastruktur mit konsistentem Betrieb und der Möglichkeit moderne Apps in unterschiedlichsten Umgebungen zu entwickeln und zu betreiben – vor Ort im eigenen Rechenzentrum oder in der Cloud.

Modern Apps – es steckt viel dahinter, doch es lohnt sich

Björn Brundert
Björn Brundert
(Bild: Lee Tuckett / VMware)

Für Unternehmen haben moderne Apps trotz zahlreicher Herausforderungen großes Potenzial, um die sich wandelnden Bedürfnisse ihrer Kunden zu berücksichtigen und ihr Business zukunftsfähig zu gestalten. Um gerade in heutigen turbulenten Zeiten und auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben, sollten Unternehmen keine Investitionen scheuen.

* Björn Brundert ist bei VMware als Principal Specialist Systems Engineer für die Themen Application Transformation und Cloud-Native zuständig. Hierbei unterstützt er Kunden bei ihren Vorhaben rund um die Digitale Transformation und DevOps Initiativen sowie beim Design moderner Applikationsarchitekturen, unter anderem auf Basis von Containertechnologien und Kubernetes. Als Field Principal ist er Mitglied des VMware Office of the CTO, Global Field und fördert hierin den kontinuierlichen Austausch zwischen VMware Research & Development, der VMware Field Organisation sowie Kunden in ganz Europa.

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