Techniktrends 2020 6 Empfehlungen von Veeam für IT-Entscheider

Redakteur: Ulrike Ostler |

Von den ersten 5G-Projekten bis zu den Einsatzmöglichkeiten künstlicher Intelligenz (KI) – 2019 war für Unternehmen ebenso für wie öffentliche Institutionen ein weiteres Jahr mit rasantem Technologiewandel. Aus IT-Sicht gibt es zwei wesentliche Trends, die sich auch im Jahr 2020 fortsetzen werden: On-Premises und Public Cloud nähern sich von der Relevanz an, Cloud wird zum „normalen“ Bereitstellungsmodell.

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Der Daten-Tsunami baut sich auf, Geschäft und IT sind mehr und mehr eins – das zeigt sich laut Veeam auch in den IT-Trends für 2020.
Der Daten-Tsunami baut sich auf, Geschäft und IT sind mehr und mehr eins – das zeigt sich laut Veeam auch in den IT-Trends für 2020.
(Bild: Gerd Altmann auf Pixabay)

Rund 85 Prozent der Unternehmen geben an, bereits heute Hybrid Cloud oder Multi Cloud zu nutzen. Damit verbunden sind die Themen Cybersecurity und Datenschutz, die für IT-Entscheider weiterhin zu den zentralen Sorgen im Kontext Cloud zählen. Die Cyber-Bedrohung wird 2020 weiter zunehmen, und so müssen Organisationen sicherstellen, dass ihre geschäftskritischen Daten jederzeit zu hundert Prozent wiederhergestellt werden können.

Dave Russell, Vice President of Enterprise Strategy bei Veeam, beleuchtet sechs Techniktrends, die IT-Entscheider für das Jahr 2020 im Blick haben sollten.

1. Containernutzung setzt sich durch

Der Einsatz von Containern und ausgereiften DevOps-Funktionen beschleunigt die Bereitstellung neuer Software. Dabei wird „Kubernetes“ seinen Status als De-facto-Container-Orchestrierungsplattform festigen.

Die „Containerisierung“ selbst wird von zwei Faktoren angetrieben: Geschwindigkeit und Komfort. Container sind abstrakte Datentypen, die eine Anwendung von einem Betriebssystem trennen. So werden Microservices mit ihren Abhängigkeiten und Konfigurationen verpackt. Das beschleunigt und vereinfacht Entwicklung, Bereitstellung und Einsatz von Diensten.

Mit dem Trend zur Multi Cloud müssen Unternehmen in der Lage sein, Daten zwischen verschiedenen Clouds zu verschieben, beispielsweise AWS, Microsoft Azure oder Google Cloud. Laut 451 Research wird das Marktvolumen für Containertechnologien bis 2022 auf 4,3 Milliarden US-Dollar, knapp 4 Milliarden Euro, steigen, und bereits 2020 werden immer mehr Unternehmen Container als wichtigen Bestandteil ihrer IT-Strategie definieren.

2. Cloud-Daten-Management verbessert Datenmobilität und -portabilität

Um die Verfügbarkeit von Daten über alle Betriebsplattformen hinweg sicherzustellen, setzen Firmen verstärkt auf Cloud-Daten-Management (CDM). Daten müssen in Hybrid- und Multi-Cloud-Umgebungen fließen können. Cloud-Daten-Management steigert die Datenmobilität sowie -portabilität und avanciert daher zu einem eigenständigen Marktsegment.

Laut des „Veeam Cloud Data Management Report 2019“ planten deutsche Unternehmen, innerhalb von zwölf Monaten im Schnitt mehr als 38 Millionen Euro in CDM zu investieren. Unternehmen suchen nach Verfahren, um Daten innerhalb der Organisation austauschbarer zu machen und so jederzeit veränderten Kundenerwartungen gerecht zu werden. Mit einer zuverlässigen CDM-Strategie sind Daten zur richtigen Zeit am richtigen Ort verfügbar und nutzbar.

3. Der neue Fokus: schnelle und zuverlässige Wiederherstellung

Die Erwartung an die permanente Verfügbarkeit von Daten steigt. Entsprechend werden Toleranzen und Zeitverzögerungen bei Ausfällen oder Betriebsunterbrechungen in Service Level Agreements (SLAs) 2020 stark nach unten korrigiert. Der Fokus in Backup-und-Recovery-Prozessen verlagert sich auf die Wiederherstellung. Früher war Backup aufwändig, arbeits- und kostenintensiv. Umfangreiche Verbesserungen, etwa bei der Übertragung, Speicherung und Automatisierung, haben Backup beschleunigt.

Laut Veeam-Umfrage sichern und replizieren fast ein Drittel (29 Prozent) der Unternehmen ihre geschäftskritischen Anwendungen kontinuierlich. Jetzt zählt, dass Daten zu hundert Prozent und innerhalb von Minuten wiederherstellbar sind. Zudem werden Sicherungsdaten vermehrt für Forschungs-, Entwicklungs- und Testzwecke genutzt. Das verbessert Entscheidungsprozesse.

4. Alles wird Software-definiert

Der Betrieb und die Steuerung von Rechenzentren werden verstärkt von Software übernommen. Die manuelle Administration von IT-Infrastrukturen gehört der Vergangenheit an, „Infrastructure-as-Code“ (IaC) ist auf dem Vormarsch. So können Organisationen eine Blaupause der erforderlichen Infrastruktur erstellen, diese für alle Umgebungen und Standorte umsetzen und so Zeit und Kosten sparen.

Bei Software-definierten Ansätzen wie IaC und Cloud-Native geht es jedoch nicht nur um Kosten. Automatisierung und die Cloud bieten Präzision, Agilität und Skalierbarkeit. Damit können Organisationen Anwendungen schnell und einfach bereitstellen. Das gilt auch für ein Software-definiertes Datenmanagement, das für immer mehr Unternehmen relevant wird.

5. Backup-Software wird abgelöst und vereinheitlicht

In Sachen Backup zählen heute Bedienungskomfort, Flexibilität und Zuverlässigkeit. Auch im Interesse der Business Continuity werden Organisationen verstärkt veraltete Backup-Produkte ablösen, zumal wenn diese weder virtualisierte noch Cloud-basierte Umgebungen leistungsfähig unterstützen können. Weitere Argumente für moderne Datensicherungsanwendungen sind Lizenzmodelle, Wartungskosten, Geschwindigkeit sowie der Wunsch, Prozesse für Backup, Wiederherstellung und Datenmanagement zu vereinheitlichen.

6. Alle Anwendungen werden geschäftskritisch

Mit der zunehmenden Abhängigkeit von digitalen Infrastrukturen und durchgängigen Geschäftsprozessen wird die klassische Unterscheidung zwischen geschäftskritischen und nichtgeschäftskritischen Anwendungen schwierig. Im kommenden Jahr wird der Anteil der Anwendungen, die Unternehmen als geschäftskritisch einstufen, weiter steigen.

In einer Veeam-Umfrage gaben IT-Entscheider an, dass maximal zwei Stunden Ausfallzeit geschäftskritischer Anwendungen tolerierbar seien. Aber auf welche Anwendung kann eine Organisation 120 Minuten lang verzichten?

Ausfälle kosten deutsche Unternehmen pro Jahr knapp 41 Millionen Euro, rund 45,8 Millionen US-Dollar, durch Umsatz- und Produktivitätsverlust; durch Datenverlust bei Ausfällen büßen sie im Schnitt knapp 110.000 Euro (123.137 US-Dollar) pro Stunde ein. In naher Zukunft müssen faktisch alle Anwendungen als geschäftskritisch eingestuft werden.

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