SUSE über quelloffene Plattformen und Projekte 5 IT-Bereiche mit Open-Source-Dominanz
Open-Source-Code hat sich von seinem Nischendasein verabschiedet und findet mittlerweile nahezu überall Verwendung, ein Beispiel dafür sind Container-Technologien. Die SUSE Linux GmbH hat gleich fünf Bereiche identifiziert, die ohne Open-Source-Community wohl weniger bedeutend in der IT wären.
Anbieter zum Thema

Ob bewusst oder unbewusst: Beinahe jeder nutzt im Alltag aktiv Betriebssysteme und Software auf quelloffener Basis. Bekannte Client-seitige Vertreter sind Android, Chrome und Firefox, OpenOffice und LibreOffice, Java und viele weitere Anwendungen und Plattformen.
Spätestens im Internet kann man darauf wetten, dass das Server-Betriebssystem auf GNU/Linux basiert, die Webanwendung per Container-Technik (sprich Docker und/oder Kubernetes) hochskaliert oder die dahinter liegenden Datenbanken- und Monitoring-Systeme auf eine Open-Source-Community zurückgehen.
Wie eine Bitkom-Umfrage im Rahmen des Projektes „Open Source Monitor 2019“ zeigte, ist Open Source auch in der deutschen Wirtschaft verbreitet. 88 Prozent der befragten Unternehmen wissen um die Vorteile von Open Source, größere Unternehmen setzen bereits bewusst auf quelloffene Komponenten (69 Prozent).
Mario Ester von SUSE, Anbieter der gleichnamigen Linux-Distribution, hat fünf Bereiche ausgemacht, in denen Open Source die dominante Kraft ist:
1. Cloud Native und Container
Beim Cloud Native-Ansatz geht es nicht nur darum, Anwendungen in der Cloud zu hosten, sondern darum, Apps zu entwickeln, die von Beginn an auf die Cloud zugeschnitten sind. So können sie das volle Potential dieser Umgebungen ausschöpfen. Das heißt auch, dass sie in einer verteilten, hochskalierbaren und automatisierten Umgebung laufen.
Diese Anwendungen nutzen Microservices und Container, ihre Entwickler arbeiten mit DevOps-Methoden. Open Source spielt eine zentrale Rolle für die Technologien, die für den Cloud Native-Ansatz so wichtig sind. Dazu gehören etwa Docker, Kubernetes und Cloud Foundry. Nicht zuletzt basieren auch die Cloud-Plattformen, auf denen die Anwendungen schließlich gehostet werden, auf Open Source.
2. High Performance Computing
Supercomputer waren lange Zeit nur in Universitäten zu finden, wo sie für wissenschaftliche Berechnungen und hochkomplexe Datenanalysen gebraucht werden. Doch langsam setzen sich maschinelles Lernen und Anwendungen von künstlicher Intelligenz auch in der Wirtschaft durch. Die Technologie braucht enorme Rechen-Power, die konventionelle Computer-Systeme nicht mehr liefern können. Deshalb wird High Performance Computing auch für Unternehmen ein wichtiges Thema werden.
Dabei spielt Linux eine große Rolle, denn jeder der Top-500 Supercomputer weltweit läuft mit diesem Betriebssystem. Dank Open Source-Architekturen können Unternehmen hochperformante Infrastrukturen aufbauen, ohne sich an bestimmte proprietäre Anbieter zu binden oder eine Kostenexplosion fürchten zu müssen.
3. Datenbanken
Die Liste der populärsten Datenbanken wird aktuell von Open-Source-Lösungen angeführt, darunter finden sich MySQL, PostgreSQL, SQLite, MongoDB, MariaDB und Redis. Dahinter steht unter anderem die Entwicklung zu immer mehr verteilten Daten, die Unternehmen auf andere Datenbankkonzepte setzen lässt. Aber auch große Anbieter setzen auf Open Source-Betriebssysteme. So funktioniert SAPs HANA-Datenbank, die die Grundlage für S4/HANA bildet, ausschließlich unter Linux.
4. Web und Internet Server
Open Source unterstützt gewissermaßen das Rückgrat des Internets, denn auf den meisten Servern läuft Linux als Betriebssystem. Insgesamt funktionieren 70 Prozent aller Server mit Unix-ähnlichen Betriebssystemen und davon stellt Linux den Löwenanteil. Auch wenn sie im Alltag für die meisten von uns nicht präsent sind, sorgen Server dafür, dass wir zuverlässig auf Daten und Services im Internet zugreifen können.
5. IoT
Das Internet der Dinge verzeichnet ohne Frage ein enormes Wachstum. Prognosen zufolge könnte es 2024 bereits 14 Milliarden Geräte geben, Computer, Smart TVs und Konsolen nicht eingerechnet. Eingebettete Systeme werden in diesem Zuge eine immer größere Bedeutung als elementare Bausteine von IoT-Lösungen erlangen.
(ID:46172147)